20 Jahre Biergenuss: Biersommeliers als Galeristen der Bierkunst

Erster Kurs Biersommelier 2004
Die Teilnehmenden des ersten Kurses der Biersommelier-Ausbildung 2004

St. Pölten, Februar 2025 – Im Jahr 2025 feiert der Verband der Diplom Biersommeliers sein 20-jähriges Bestehen. Mit einem vielseitigen Jubiläumsprogramm zeigt der Verband eindrucksvoll, wie sich die Welt der Biersommelièren und Biersommeliers in den vergangenen zwei Jahrzehnten entwickelt hat – von einer Vision zweier Pioniere zu einem internationalen Netzwerk mit über 1.800 Mitgliedern. Dabei wird deutlich: Für Biersommelièren und Biersommeliers ist jedes Bier ein Kunstwerk, und sie selbst verstehen sich als Galeristen, die diese Kunstwerke mit Leidenschaft präsentieren.

Dieses Jubiläumsjahr beginnt jedoch mit einem schweren Verlust: Im Januar ist der langjährige ehemalige Präsident des Verbandes, Christoph Kämpf, unerwartet und plötzlich verstorben. Christoph Kämpf hat den Verband über viele Jahre hinweg maßgeblich geprägt und mit seiner Leidenschaft und seinem Engagement die Bierwelt bereichert. Sein Wirken bleibt ein unverzichtbarer Teil der Geschichte des Verbandes, und sein Andenken wird uns auf diesem besonderen Weg begleiten.

Bereits 2004 wurde die erste Ausbildung zum Biersommelier durch Dr. Wolfgang Stempfl und Axel Kiesbye ins Leben gerufen. Die Idee war, die Bierkultur und Wertschätzung für Bier auf eine neue Ebene zu heben und Menschen weltweit die Möglichkeit zu geben, Biervielfalt mit allen Sinnen zu erleben. Die Gründung des Verbandes im Jahr 2005 war der nächste Schritt, um dieser Bewegung eine Plattform zu geben. Heute bietet Doemens die Ausbildung in 14 Ländern auf drei Kontinenten an, und das Berufsbild der Biersommelière und des Biersommeliers hat sich zu einem wichtigen Bestandteil der Bierbranche entwickelt.

Höhepunkte des Jubiläumsjahres
Das Jubiläumsjahr 2025 bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Entwicklung des Verbandes und die Vielfalt der Bierkultur hautnah zu erleben:

  • April – Bier-Kunstwerke zum Tag des Deutschen Bieres: der Verband bedankt sich bei den Brauerinnen und Brauern und hebt die Bedeutung von Biervielfalt hervor. Ohne diese Kunstwerke gäbe es keine Biersommeliers.
  • September – Neunte Weltmeisterschaft der Biersommeliers: 80 der besten Biersommeliers der Welt wetteifern in München um den Titel – ein spannendes Ereignis, das öffentlich auf der Weltleitmesse drinktec stattfindet.
  • Oktober – Jubiläums-Jahreshauptversammlung in Basel und Rheinfelden (16. – 19. Oktober): Neben weiteren Weiterbildungen und Netzwerkveranstaltungen wird Dr. Wolfgang Stempfl die Chronik des Verbandes vorstellen – eine einzigartige Gelegenheit, die Geschichte und die Errungenschaften der letzten 20 Jahre zu erleben.

Ein Verband im Wandel – mit einem Blick in die Zukunft
„In den letzten 20 Jahren haben wir eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Was mit einer kleinen bierenthusiastischen Gruppe begann, ist heute ein internationales Netzwerk, das die Bierkultur auf der ganzen Welt fördert“, sagt Klaus Artmann, Präsident des Verbandes. „Unser Ziel ist es, weiterhin sensorische Genussimpulse zu setzen und die Biersommelièren und Biersommeliers als BotschafterInnen der Bierkultur zu stärken..“

Mit Veranstaltungen für Mitglieder, öffentlichen Highlights und einem klaren Fokus auf Biervielfalt und Wertschätzung bietet das Jubiläumsjahr zahlreiche Möglichkeiten, Bierkultur auf höchstem Niveau zu erleben.

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Mehr Informationen über unsere Pressestelle:

Dr. Markus Fohr
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Zum Tode von Christoph Kämpf

Nachruf auf unser Ehrenmitglied

Christoph Kämpf verstarb völlig unerwartet am 15. Januar 2025 in Straubing
Mit großer Bestürzung und tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Christoph Kämpf, unserem langjährigen Präsidenten, Ehrenmitglied und vor allem geschätzten Freund. Sein unerwarteter Tod am 15. Januar 2024 hinterlässt eine große Lücke – in unserem Verband, in der Welt der Biersommeliers und in unseren Herzen. Wie groß die Anteilnahme ist, das zeigt allein die Tatsache, dass „…der Trauergottesdienst aus Platzgründen in der Basilika St. Jakob in Straubing…“ stattfand. So steht es in der Todesanzeige zu lesen.

Christoph Kämpf erblickte am 29. Juli 1965 in Kronach das Licht der Welt. Seit 2008 war er Geschäftsführer der Karmeliten Brauerei Straubing und hat dieses Unternehmen mit einem Fokus auf Regionalität, Nachhaltigkeit und Innovation entscheidend geprägt. Ebenso wichtig waren ihm Themen der beruflichen Bildung oder die Inklusion durch Ausbildung und Arbeit. Diese und andere Schwerpunkte brachte Christoph auch in sein ehrenamtliches Engagement bei der IHK Niederbayern ein, deren Vizepräsident er von 2018 bis zu seinem Tode war.

Ebenso engagiert war Christoph Kämpf im Verband der Diplom Biersommeliers. Er absolvierte 2009 die Ausbildung zum Biersommelier. Nur ein Jahr später wählten ihn die Mitglieder zum Vizepräsidenten des Verbandes. Von 2012 bis 2024 war Christoph Kämpf unser Präsident.

Christophs Engagement für den Verband der Diplom Biersommeliers war außergewöhnlich. Er hat unseren Verband durch seine kluge Weitsicht, sein unermüdliches Engagement und seine tiefe Verbundenheit maßgeblich geprägt. Mit ihm sind wir gewachsen – nicht nur als Verband, sondern als Gemeinschaft. Seine Verdienste wurden erst vor wenigen Monaten mit stehenden Ovationen und seiner Ernennung zum Ehrenmitglied gewürdigt. Im Vordergrund seines Handelns stand immer das Kulturgut Bier, das durch die vielen Biersommeliers eine enorme Aufwertung in der öffentlichen Wahrnehmung erhielt.

Christoph war ein Mensch, der zuhören konnte, Verbindungen schuf und Menschen zusammenbrachte. Mit Ruhe, Wertschätzung und einer ehrlichen Herzlichkeit hat er den Verband gestaltet und geleitet. Er hatte stets ein offenes Ohr, schaffte es, andere zu inspirieren, und war ein Vorbild in seinem Tun – nicht aus der Suche nach Anerkennung, sondern aus echter Leidenschaft für die Sache und die Menschen, die sie teilen.

Sein plötzlicher Verlust macht uns sprachlos. Doch in unserer Trauer überwiegt auch eine tiefe Dankbarkeit: für die gemeinsamen Jahre, für seine Freundschaft, seine Ideen und seine Spuren, die er hinterlassen hat.

Lieber Christoph, wir werden dich vermissen – aber dein Wirken, deine Werte und dein Einsatz für die Biersommeliers werden in unserem Verband weiterleben.

In tiefer Trauer stehen wir an der Seite deiner Lebensgefährtin Katharina Haas, deiner Tochter Theresa Kämpf, deiner Eltern Karin und Karlgeorg Kämpf, deiner Schwestern Franziska und Melanie, deiner Schwiegermutter Erika Dümlein, deinem Team der Karmeliten Brauerei und allen anderen, die wir nicht begreifen können, was nicht zu begreifen ist. Wir wünschen ihnen viel Kraft in dieser schweren Zeit.

Ruhe in Frieden, Christoph!

Im Namen des gesamten Verbandes der Diplom Biersommeliers
Präsidium & Geschäftsführung


Jahreshauptversammlung des Verbandes der Diplom Biersommeliers


200 Mitglieder sammelten sich zur Jahreshauptversammlung des Verbandes in Bayreuth (Foto: Maisel & Friends)

Neues Ehrenmitglied und Präsidium neu gewählt

Bayreuth, 18.-20. Oktober 2024 – Der Verband der Diplom Biersommeliers lud zur diesjährigen Jahreshauptversammlung in die Bierstadt Bayreuth ein. Gastgeber der Veranstaltung war die renommierte Familienbrauerei Maisel & Friends. Über 200 Biersommeliers aus ganz Europa kamen zusammen, um sich weiterzubilden, sich über aktuelle Entwicklungen in der Bierbranche auszutauschen und die gemeinsame Leidenschaft für die Bierkultur zu zelebrieren.

Der Weiterbildungstag am Freitag, der traditionell im Rahmen der Jahreshauptversammlung stattfindet, stand in diesem Jahr unter dem Motto „Beruf(ung): Biersommelier“. In einer Podiumsdiskussion berichteten erfahrene Biersommelièren und Biersommeliers von ihren beruflichen Herausforderungen und ihrer Leidenschaft für ihren Beruf. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Thema „Weißbier unter der Lupe“, passend zu unserem Gastgeber Brauerei Gebr. Maisel, die maßgeblich zur Verbreitung des Bierstils in den 1960er und 70er Jahren in ganz Deutschland beigetragen hat. Neben Vorträgen zur Weißbierkultur präsentierte die Hopfenveredelung BarthHaas einen Beitrag zum Thema Hopfeneinsatz in Weißbieren, dies begleitet von einer Verkostung verschiedener Weißbierspezialitäten.

Als besonderes Highlight stellte der Verband das Jahrgangsbier „Mariana White“ vor – ein feierlicher dry-hopped Weizenbock, kreiert und gebraut gemeinsam mit der Brauerei Maisel & Friends und erstmals bei der Veranstaltung präsentiert und verkostet. Am Nachmittag hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die Bierkultur der Region durch Führungen in lokalen Brauereien näher kennenzulernen.

Am Samstag folgte die offizielle Generalversammlung des Verbandes mit Neuwahl des Präsidiums:

  • Klaus Artmann aus Wasserburg, Deutschland, als Präsident,
  • Martina Trottmann aus Aarau, Schweiz, als Vize-Präsidentin,
  • Sabine Gamper aus Bozen, Südtirol, als Kassierin,
  • Markus Fohr aus Lahnstein, Deutschland, für die Öffentlichkeitsarbeit,
  • Wolfgang Stempfl aus München, Deutschland, für Weiterbildungen, und
  • Jens Zimmermann aus Radeberg, Deutschland, für die Sektionen.

Der langjährige Präsident Christoph Kämpf hatte sich nicht mehr zur Wahl gestellt. Die Mitglieder ernannten ihn als Dank für sein Engagement zum Ehrenmitglied. „Christoph Kämpf hat unseren Verband über 12 Jahre als Präsident maßgeblich geprägt und professionalisiert. Seinem Herzblut und seiner Leidenschaft für die Biersommelier-Bewegung und deren Einfluss auf die Wertschätzung von Bier haben wir sehr viel zu verdanken“, so Dr. Wolfgang Stempfl, Gründungsmitglied des Verbandes.

Im Anschluss gab es Führungen über das Brauereigelände von Maisel & Friends, bei denen Maisel’s Bier-Erlebniswelt, die Bayreuther Katakomben, die Open-Air Streetart-Galerie oder eine Kaffeeverkostung in der Crazy Sheep KaffeeManufaktur erlebt werden konnten. Den krönenden Abschluss bildete das feierliche Galadinner im Liebesbier, einem der beliebtesten Bierrestaurants der Region mit einer Auswahl von über 100 verschiedenen Bieren.

„Die Jahreshauptversammlung ist jedes Jahr ein besonderes Ereignis für unsere Mitglieder. Es bietet die ideale Gelegenheit, sich fachlich weiterzubilden, die neuesten Entwicklungen in der Bierbranche zu diskutieren und in einem freundschaftlichen Umfeld zu netzwerken“, sagte Klaus Artmann, neu gewählter Präsident des Verbandes.

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Pressekontakt: Dr. Markus Fohr
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Jutta Knoll ist Deutsche Meisterin der Biersommeliers


Die drei Erstplatzierten der Deutschen Meisterschaft der Biersommeliers 2024: Siegerin Jutta Knoll (Bild Mitte), der zweite Platz ging an Franz Uhlig, Dritte wurde Melanie Leutenegger (Foto: Doemens)

Perfekte Performance: Jutta Knoll ist neue Deutsche Meisterin der Biersommeliers

Gräfelfing, 14. September 2024 - 40 hochmotivierte Biersommeliers sind am 14. September 2024 nach Gräfelfing zur Doemens Akademie angereist, um Deutsche/r Meister/in zu werden und um sich für einen der begehrten Startplätze für die Weltmeisterschaft der Biersommeliers im nächsten Jahr zu qualifizieren. In einem spannenden Wettkampf konnte Jutta Knoll aus Bonn durch ihr profundes Wissen sowie durch ihre exzellenten Präsentationskünste überzeugen und sich im Feld der 40 Teilnehmer als neue Deutsche Meisterin der Biersommeliers durchsetzen.

Biersommeliers sind aus der Bierlandschaft nicht mehr wegzudenken. Sie sind wertvolle Botschafter für das Kulturgut Bier. Die Doemens Akademie aus Gräfelfing bei München ist die Ausbildungsstätte und hat seit 2004 mehr als 7000 Biersommeliers weltweit ausgebildet.

Was zeichnet nun eine/n Deutsche/n Meister/in der Biersommeliers aus? Einerseits muss er/sie ein umfangreiches Wissen rund um das Kulturgut Bier mitbringen, das von der Herstellung, über verschiedene Bierstile bis hin zu sensorischen Fertigkeiten reicht. Andererseits muss er/sie Biere ansprechend, leidenschaftlich und begeisternd in vielen Facetten vor Publikum präsentieren.

Das Qualitätslevel der diesjährigen Meisterschaft war extrem hoch, die Teilnehmer haben sich viele Wochen intensiv auf den Wettbewerb vorbereitet. In den Vorrunden mussten sie zwei sensorische Prüfungen in Blindverkostungen bestreiten: das Erkennen von verschiedenen Bierstilen sowie das Erkennen verschiedener biertypischer Flavours.

Die zehn Bestplatzierten aus den Vorrunden traten in einer K.o.-Runde gegeneinander an. Sie mussten auf der Bühne ein für sie unbekanntes Bier vorstellen. Die Teilnehmer, die sich nicht für das Halbfinale qualifizieren konnten, fungierten dabei als Jury. Sie bewerteten die Performance, die sensorische Beschreibung des Bieres sowie die Nennung des Bierstils. Die fünf Besten sowie ein „Lucky Loser“ rückten ins Finale vor.

Im Finale wurde jedem Finalisten ein Bier zugelost, um es dem Publikum und einer Fachjury zu präsentieren. Die Jury, bestehend aus Nicola Buchner, Geschäftsführerin des Verbandes der Diplom Biersommeliers, Mareike Hasenbeck, Journalistin und Bierbloggerin, Marcel Kreber, Geschäftsführer des Schweizer Brauerei-Verbandes, Florian Berger, Geschäftsführer des Verbandes der Brauereien Österreichs und Dr. Werner Gloßner, Geschäftsführer Doemens, bewerteten neben der Performance und den Biersommelier-Skills auch die Hintergründe zum Bier, die sensorische Beschreibung des Bieres sowie mögliche Foodpairings.

Die Finalisten überzeugten durch eine starke Performance, die Abstände waren so gering, dass letztendlich Nuancen entschieden. Jutta Knoll, seit 2017 Biersommelière, gelang es dennoch, sich aus den Besten nochmals hervorzuheben. Mit der emotionalen Präsentation des Hanse-Porter von der Störtebeker Braumanufaktur und dem dazugehörigen Wissen überzeugte sie rundum und wurde verdient zur Deutschen Meisterin der Biersommeliers 2024 gekürt. Die Bonnerin, war überglücklich: „Das war heute mein Tag, ich war bestens vorbereitet und konnte mein Wissen und meine Leidenschaft überzeugend abrufen und vermitteln“. Zweiter wurde Franz Uhlig aus Leipzig, den dritten Platz errang Melanie Leutenegger ebenfalls aus Leipzig.

Jens Luckart von der Doemens Genussakademie sowie verantwortlich für die Organisation und Durchführung der Meisterschaft war rundum zufrieden: „Eine klasse Meisterschaft bei einem durchgehend hohen Niveau. Alle Teilnehmer waren perfekt vorbereitet und überzeugten durch fundiertes Fachwissen, die Finalisten zudem durch ausgeprägte Präsentationskunst“.

Die Deutsche Meisterschaft der Biersommeliers wurde unterstützt durch den Deutschen Brauer-Bund e.V., dem Bayerischen Brauerbund e.V. sowie der Firma Rastal, als ideeller Unterstützer fungierte der Verband der Diplom Biersommeliers. Die 15 Bestplatzierten haben sich für die 7. Weltmeisterschaft der Biersommeliers qualifiziert, die am 13./14. September 2025 in München im Rahmen der „drinktec“ ausgetragen wird.

Text und Bilder: Doemens / Download Pressemeldung


Sommeliers für Bier suchen den neuen Deutschen Meister

Deutsche Meisterschaft der Biersommeliers
Foto: Doemens e.V.

Bierexperten aus ganz Deutschland bewerben sich um den Titel

München, 5. September 2024. Die Vorbereitungen für die Deutsche Meisterschaft der Biersommeliers laufen auf Hochtouren. In München treten am Samstag, 14. September, die besten Biersommelièren und Biersommeliers Deutschlands gegeneinander an. Bei dem Wettbewerb müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Kenntnisse und Fähigkeiten vor einer Fachjury unter Beweis stellen, um am Ende Deutsche Meisterin oder Deutscher Meister der Biersommeliers zu werden und sich damit gleichzeitig einen Platz bei der Weltmeisterschaft der Biersommeliers 2025 zu sichern. Die Bewegung der Biersommeliers hat es sich zur Aufgabe gemacht, Bier als vielfältiges und traditionsreiches Genussmittel zu zelebrieren und die Wertschätzung für Bier in den Fokus zu rücken. Die Meisterschaft wird von der Doemens Akademie in Gräfelfing bei München mit ideeller Unterstützung des Verbands der Diplom Biersommeliers organisiert. Bundesweit gibt es bereits rund 3.000 Experten, die eine Ausbildung zum Sommelier für Bier abgeschlossen haben.

In den Vorrunden zur Deutschen Meisterschaft stehen das sensorische Können und Fachwissen im Fokus. Die Teilnehmer müssen zunächst zehn verschiedene Bierstile sowie verschiedene biertypische Aromen („Flavours“) erkennen. Diese sensorischen Herausforderungen erfordern höchste Präzision und umfassendes Fachwissen. Die 15 Besten der Vorrunde qualifizieren sich automatisch für die Weltmeisterschaft der Biersommeliers, die im September 2025 in München stattfinden wird, und bilden die Nationalmannschaft. Die zehn besten Bewerber der Vorrunde treten im Halbfinale in direkten Duellen gegeneinander an. In dieser Runde müssen sie ein ausgewähltes Bier innerhalb von drei Minuten präsentieren. Die Herausforderung besteht darin, eine unbekannte Biersorte vor einer Jury sensorisch zu beschreiben, den Bierstil zu benennen und die Juroren in der Präsentation von der Bierleidenschaft zu überzeugen. Die sechs Besten im Halbfinale ziehen schließlich ins Finale ein. Hier müssen sie ein ihnen unbekanntes Bier, das per Los bestimmt wird, umfassend präsentieren. Neben fachlichen Kriterien spielt auch die Präsentation der Finalisten eine entscheidende Rolle in der Bewertung durch die Fachjury.

Der Deutsche Brauer-Bund fördert die Biersommelier-Bewegung bereits seit vielen Jahren. „Bier ist in Deutschland seit jeher Kulturgut. Es freut uns sehr, dass die Zahl der Biersommeliers seit Jahren stetig steigt, denn die Sommeliers sind Botschafterinnen und Botschafter unserer Bierkultur, die einen wertvollen Beitrag für den bewussten und verantwortungsvollen Genuss von Bier leisten“, betont Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes. Der Deutsche Brauer-Bund ist gemeinsam mit dem Förderkreis FORUM BIER Unterstützer des während der Meisterschaft qualifizierten deutschen Teams der Biersommeliers und begleitet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf ihrem Weg zur Weltmeisterschaft im September 2025. Auch der Glashersteller Rastal und der Bayerische Brauerbund e.V. unterstützen die Deutsche Meisterschaft als Sponsoren.

Der Verband der Diplom Biersommeliers ist ideeller Unterstützer der Deutschen Meisterschaft. Für Nicola Buchner, Geschäftsführerin des Verbands, ist der Wettbewerb immer wieder ein Highlight: „Die Deutsche Meisterschaft der Biersommeliers verspricht ein packendes Event zu werden, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Leidenschaft und ihr Wissen rund um das Thema Bier eindrucksvoll unter Beweis stellen.“

Die Ausbildung zum Biersommelier ist ein noch relativ junges Berufsbild, das in der öffentlichen Wahrnehmung jedoch immer stärker in den Fokus rückt. Die Bewegung der Biersommeliers wächst von Jahr zu Jahr und wird flankiert von einer steigenden Wertschätzung für Braukunst und Qualitätsbiere. Insgesamt gibt es im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) aktuell rund 4.000 Sommeliers für Bier. Manche haben aus privatem Interesse die Ausbildung absolviert, viele aber arbeiten in Brauereien oder der Gastronomie, wo die Präsentation von Braukunst und Biervielfalt eine immer größere Rolle spielt.

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Aktuelle Veröffentlichungen:

Pressekontakte:
Nina Göllinger
Pressesprecherin Deutscher Brauer-Bund e.V.
Tel.: 030/209167-16
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Nicola Buchner
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Telefon: 0171/9367919
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Prost auf den Tag des deutschen Bieres am 23. April 2024

Am Tag des deutschen Bieres werden die Bierrohstoffe und die große Biervielfalt gefeiert
Foto: Deutscher Brauer Bund e.V.

Prost auf den Tag des deutschen Bieres am 23. April 2024 - Anlass für diesen Gedenktag war der Erlass des sogenannten Reinheitsgebots

St. Pölten, 22. April 2024 – Der Tag des deutschen Bieres findet alljährlich am 23. April statt. „Er bietet eine Gelegenheit, die Rohstoffe des Bieres und die große Biervielfalt, die daraus entstehen kann, zu würdigen“, sagt Nicola Buchner, Geschäftsführerin des Verbands der Diplom Biersommeliers. "Wir zelebrieren an diesem Tag die reiche Geschichte und die kreative Vielfalt des deutschen Bieres und laden dazu ein, diese zu erkunden und zu genießen.“ 

Anlass für diesen Gedenktag war der Erlass des sogenannten Reinheitsgebots. Dieses historische Gesetz wurde von Herzog Wilhelm IV. von Bayern am 23. April 1516 während einer Versammlung der Landstände in Ingolstadt verkündet. Ursprünglich lautete der Text: „Wir wollen, dass in all unseren Städten und Märkten und auf dem Land keine anderen Zutaten für Bier verwendet werden als Gerste, Hopfen und Wasser.“

Hefe wurde nicht explizit erwähnt. Der Pilz galt nicht als entscheidende Zutat des Bieres, sondern wurde als natürlicher Bestandteil des Brauprozesses betrachtet. Erst durch die Erforschung ihrer Funktion in den 1870er-Jahren war es später möglich, Hefe gezielt zu kultivieren, was eine gleichbleibende Qualität des Bieres ermöglichte.

Obwohl das Gesetz im Jahr 1516 erlassen wurde, ist der Begriff Reinheitsgebot relativ neu. Er wurde erstmals am 4. März 1918 vom Mitglied des Bayerischen Landtags Hans Rauch während einer Debatte über Bierbesteuerung verwendet. Er war zudem Leiter der bayerischen Landesbuchstelle der Hochschule für Landwirtschaft und Brauerei in Weihenstephan und auch dort als Professor tätig. Vor dieser Zeit wurde das Gesetz als Surrogatverbot bezeichnet.

Im Laufe der Jahrhunderte hat das Reinheitsgebot verschiedene Änderungen erfahren und ist heute im Vorläufigen Biergesetz festgelegt. Dabei existieren zwei Versionen des Reinheitsgebots: das bayerische und das deutsche. Die bayerische Version beschränkt die Zutaten auf Gerstenmalz, Hopfen, Wasser und Hefe für untergärige Biere, während obergärige Biere zusätzlich Weizen- und Roggenmalz verwenden dürfen. Die deutsche Version ist großzügiger und erlaubt bei obergärigen Bieren noch die Zugabe von bestimmten Zuckerarten und Farbstoffen aus diesen Zuckern.

Es existieren zwei Versionen des Reinheitsgebots: das bayerische und das deutsche. Die bayerische Version beschränkt die Zutaten auf Gerstenmalz, Hopfen, Wasser und Hefe für untergärige Biere, während obergärige Biere zusätzlich Weizen- und Roggenmalz verwenden dürfen. Die deutsche Version ist großzügiger und erlaubt bei obergärigen Bieren noch die Zugabe von bestimmten Zuckerarten und Farbstoffen aus diesen Zuckern.

Historisch betrachtet ist es nicht korrekt, vom deutschen Reinheitsgebot von 1516 zu sprechen, da zu dieser Zeit im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation viele verschiedene Staaten mit eigenen Gesetzen existierten. 

Auch nach der Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 gab es abweichende Regelungen. In Norddeutschland war die Verwendung von Malzersatzstoffen wie Reis, grüner Stärke und Kartoffelstärke gesetzlich durch das deutsche Reichsgesetz von 1873 geschützt. Erst im Jahr 1906 übernahm das Deutsche Reich das heutige Verständnis des Reinheitsgebots für ganz Deutschland.

Das Gesetz wurde 1918 mit der Gründung der Weimarer Republik neu verhandelt. Bayern bestand darauf, dass die neue Republik das Reinheitsgebot beibehält. Auch nach dem Beitritt Bayerns zur Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1949 wurde das Reinheitsgebot beibehalten. 

1987 entschied der Europäische Gerichtshof, dass das Reinheitsgebot eine unzulässige Beschränkung des freien Handels darstellt. Nicht-deutsche Brauer dürfen seitdem Biere, die nicht nach dem Reinheitsgebot gebraut werden, nach Deutschland exportieren und als Bier bezeichnen. Deutsche Brauer müssen jedoch weiterhin dem Reinheitsgebot folgen, wenn sie Biere für den eigenen Markt brauen. Die Exportbiere der deutschen Brauer sind von den Beschränkungen ausgenommen. 

Dennoch ist es möglich, vom Reinheitsgebot abweichende Biere zu brauen. Sie müssen bei den zuständigen Lebensmittelbehörden vor Ort genehmigt werden. Das geschieht häufig unbürokratisch und zügig per Mail. Allerdings gibt es in Bayern keine Ausnahmen. 

„Auch mit den gesetzlich definierten Zutaten, können eine Menge unterschiedliche Biere gebraut werden, wie die Vielfalt deutscher Bierstile zeigt“, sagt Klaus Artmann, stellvertretender Präsident des Verbands der Diplom Biersommeliers. „Zudem gibt es in Deutschland eine Menge Biere, die außerhalb des Reinheitsgebots legal gebraut werden. Viele Brauereien experimentieren mit Zutaten wie verschiedenen Malzsorten, Gewürzen, Früchten oder mit Laktose. Einige historische Bierstile, wie die Gose, beinhalten traditionell Koriander und Salz.“

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Verband der Diplom Biersommeliers
Kuefsteinstr. 30
3107 St. Pölten
Österreich

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Mobil: +49 171 936 79 19

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