Frühlingsbeginn ist kalendarisch am 20. März, doch erst im Wonnemonat Mai blüht die Natur so richtig auf. Beim Bier werden die alkoholreichen, dunklen Doppelböcke, Stouts oder Barley Wines, die in der kalten Jahreszeit Hochkonjunktur haben, von hellen, leichteren Bieren abgelöst.
Der Maibock, Heller Bock oder Frühjahrsbock ist das ideale Übergangsbier. Noch immer über 16° Plato, aber schon strahlend goldgelb und schlank eingebraut symbolisiert der Bierstil den Aufbruch in die Natur.
Die ersten Biergärten haben geöffnet und es wird wieder gemeinsam in der Sonne angestoßen. Der kräftige Alkoholgehalt, das ausgeprägte Malzaroma und die leichte Hopfenbittere passen zudem perfekt zu frühlingshaften Gerichten wie zum Beispiel Steak mit Kartoffel und Spargel.
Im Münchner Hofbräuhaus gibt es den traditionsreichsten Maibockanstich, der mit allerlei Prominenz begleitet wird. Dort wurde 1614 zum ersten Mal im Mai ein Münchner Bock angezapft. Der Bierstil wird heute mit Bayern verortet, stammt aber aus dem niedersächsischen Einbeck.
Mittlerweile werden Maiböcke als saisonale Biere im ganzen Bundesgebiet gebraut und getrunken. Der traditionelle Bierstil hat Konjunktur und zeigt, wie vielfältig die hiesige Bierkultur ist. Der Marktanteil von Bockbieren hat in den letzten Jahren zugelegt und immer mehr Brauereien führen Böcke ganzjährig im Programm.
Autor
Michael Busemann
Präsidiumsmitglied Verband der Diplom Biersommelier
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