Besuch der Hopfenfelder und Ernte des berühmten Saazer Hopfens FÜR Pilsner Urquell
Pilsner Urquell hat nach 2 Jahren Pause und in Vorbereitung des 180. Geburtstags Journalisten, Blogger, Influencer und Markenverantwortliche nach Pilsen und ins Saazer Hopfenanbaugebiet eingeladen. Und ich durfte dabei sein (JUHU!), aber dafür musste ich auch mit ins Hopfenfeld und ernten, was natürlich gleich in einen Wettbewerb ausartete, der aber viel Spass gemacht hat.
Es war toll, die Menschen hinter der Marke und dem Bier kennenzulernen, es wurde viel gelacht, tolle Gespräche geführt und natürlich, nach getaner Arbeit, das ein oder andere Pilsner Urquell getrunken. Und dazu durften wir tschechische Gastfreundschaft genießen. Aber jetzt ab zum Hopfen pflücken.
Nach einer fast 2 stündigen Reise kamen wir auf dem Gelände der Bohemia Hop Cooperative an und wurden unter anderem von Ivan Tučník, dem Sustainability Manager der Brauerei im Innenhof begrüßt.
Mit ihm und dem Repräsentanten von Bohemia Hops habe ich mich später etwas intensiver unterhalten, aber dazu später mehr.
Nach der Begrüßung ging es zum Gummistiefel anziehen (natürlich in PU Grün) und ab ins Feld, vorbei an mechanischen Hopfenerntemaschinen, aber auch hier ist Handarbeit gefragt, denn die Hopfenpflanzen müssen per Hand in die Maschine gehängt werden. Und diese Ranken können 6/7 Meter hoch werden und die wachsen so hoch in 2 bis 3 Monaten! Puuh, ganz schöne Arbeit...
Im Feld bekamen wir in 2er Teams einen Holzschmemel und einen Bastkorb in die Hand gedrückt. Danach ging es los in diese beeindruckenden „Hopfenalleen" und dann hieß es kräftig an den Pflanzen ziehen, um dann die einzelnen Dolden abzupfen. Nach getaner Arbeit weiß man, was man getan hat und ist froh, dass diese Arbeit mittlerweile von Maschinen getan wird.
Tolle Atmosphäre herrschte im Feld, der Geruch des Hopfens ist einfach fantastisch und machte sofort Lust auf ein Pilsner Urquell! Naja, beim Hopfenwiegen kam unser 2er Team nicht unter die ersten Plätze, aber ich musste ja auch fotografieren...
Nach dem obligatorischen Reinigen der Stiefel, saßen wir zusammen im Innenhof und ich konnte mit den beiden Verantwortlichen sprechen.
Es werden im Frühjahr immer 2 Pflanzen pro Draht gepflanzt und auf einem Hektar Fläche stehen ungefähr 2000 Pflanzen, „Hopfenallee" passt da schon ganz gut, finde ich.
Geerntet wird ungefähr ab Mitte August für circa 4 Wochen und in den Monaten davor gibt es viel zu tun. Schädlinge werden bekämpft, der Feuchtigkeitsgehalt wird geprüft, um zB Pilzinfektionen zu verhindern, die Bewässerung der Pflanzen wird überwacht und und und...
Interessant ist es, wie abhängig das Ernteergebnis vom Klima ist: von der Rekordernte von knapp 8300 Tonnen in 2021, zu dem zu erwartenden Ergebnis von knapp 4000 Tonnen dieses Jahr. Und dazu kommt, dass der Alphasäureanteil dieses Jahr nicht allzu hoch ist.
Der Klimawandel zeigt sich leider auch hier, deswegen geht Pilsner Urquell eine Zusammenarbeit mit Microsoft ein, um die Bewässerung und Überwachung der Pflanzen zu digitalisieren.
Nach der Ernte werden die Hopfendolden für 7-8 Stunden bei 60 Grad getrocknet, bis der Feuchtigkeitsgehalt bei 3° liegt, dann gehts ins Lager, wo die Hopfenballen mit einem Gewicht von 50 kg bei 3° gelagert werden. So sind die Ballen für 5 Jahre haltbar.
Der Exportanteil liegt bei 70%, kein Wunder, kommen auch feinste Nobelhopfen wie Saazer, Bohemia und Sladek von hier.
Alles in allem wurden uns tolle Einblicke in Welt des Hopfens und der Hopfenernte gegeben.
Es ist immer noch viel Handarbeit dabei, die Hopfenbauern und Pilsner Urquell als Brauerei stecken viel Herzblut und Leidenschaft in das Bier.
Ich finde, das schmeckt man!
NA ZDRAVÍ
Autor
Matthias Kopp
Bier-Kosmopolit & Biersommelier